GEDANKEN ZUM STADTTUNNEL-PROJEKT

12. Mai 2015

Die Zuger Baudirektion verdient eine besondere Medaille im Einfordern von milliardenschweren Objektkrediten bei Strassenneubau-Projekten und dies ohne ein ausführungsreifes Projekt vorzulegen. In der Realisierung ist jedoch die Note ungenügend angebracht. So sollte die Umfahrung Cham Hünenberg laut Abstimmungsbroschüre (verfasst Ende 2006) dieses Jahr eröffnet werden. Bis heute ist nicht einmal die richtige Planauflage erfolgt, nachdem sie Ende 2012 wegen hirnfreier flankierender Massnahmen (Neudorfspange) zurück- gezogen werden musste.

Unterstützt vom Autogewerbe-Verband, der Kies- und Tiefbau-Lobby und einigen Grauliberalen loben die Befürworter den Stadt(teil)-Tunnel als Vision eines Generationen- und Jahrhundertprojekts.

Ich habe eine andere Vision: Der Kanton Zug wird im Jahre 2020, 30‘000 Asylanten, Kriminaltouristen, Sans-Papiers und Wirtschafts-Flüchtlinge zu betreuen und zu versorgen haben. Das sind Jahreskosten pro Person von schätzungsweise CHF 30‘000, ergibt total jährliche Kosten von rund einer Milliarde Franken, Tendenz steigend. Bleibt zu hoffen, dass beide Visionen nicht eintreffen.

Die für die Finanzierung des Stadt(teil)-Tunnels nötige Erhöhung der Motorfahrzeug-Steuer um 25 % für fast 30 Jahre wird zur Folge haben, dass die Firmen ihre Preise für Produkte und Dienstleistungen erhöhen werden. Das berappen die Konsumenten. Wer weiss, wie die finanzpolitische Situation in fünf oder zehn Jahren aussieht? Auch könnten die effektiven Projektkosten viel höher sein, wie z.B. beim Furka-Basistunnel, welcher den budgetierten Kredit von 74 Millionen Franken um das Vierfache überschritten hat. Aus all diesen Gründen ist der Objektkredit für den Stadt(teil)-Tunnel finanzpolitisch und ökologisch unverantwortlich, den Grundsatz des haushälterischen Umgangs mit Steuermitteln missachtend, und somit abzulehnen.