Wie unzählige Schweizer ging ich am 15 Juni mit meinen Freunden zum Public Viewing, um unsere Nati zu unterstützen. Schon bei der Nationalhymne mokierten sich viele Zuschauer um mich herum über die Spieler, da sie gar keine wahren Schweizer seien. Das sind Aussagen, die ich schon viel zu oft gehört habe. Als Trainier sehe ich in dieser Heterogenität viele Vorteile. Denn der Urschweizer liebt die Sicherheit und die Kontrolle. Sasha Ruefer, der Sportmoderator, äusserte in der 89. Minute: „Nun müssen wir uns langsam mit dem 1:1 anfreunden“. Doch mit dieser Einstellung hätte Behrami nie sein Herz in die Hand genommen und im Strafraum dem Gegner mit einer Grätsche den Ball abgenommen. Beim anschliessenden Foul wieder aufzustehen und weiter zu dribbeln, spricht für seinen sportlichen Geist. Dieser hängt stark vom Selbstvertrauen ab; leider ist dieses bei vielen Schweizern etwas kleiner. Viele Leute erwähnen oft, dass wir ein kleines Land sind und gar keine Chance gegen einen grossen Gegner hätten. Doch Sportler wie Federer, Colonia und Ammann denken anders und sind darum erfolgreich. Wir können uns weiter über „Papierlischwiizer“ ärgern oder das Beste aus den vielen Kulturen nehmen und unser Land damit vorwärts bringen.