«Monacoisierung» von Zug

12. Juli 2014

SP Ja zur Förderung von preisgünstigem Wohnraum im Kanton Zug

Auf dem Papieri-Areal in Cham entstehen rund 100 Wohnungen nach den Richtlinien des preisgünstigen Wohnungsbaus. Das ist ein kleiner und notwendiger Schritt in die richtige Richtung.

Zug ist ein attraktiver Kanton mit einer vergleichsweise hohen Lebensqualität. Der kleine Kanton ist dank seiner Steuerpolitik in grossen Schritten gewachsen. Eine negative Konsequenz dieser Entwicklung ist unter anderem die Verteuerung des Wohnraumes für die ansässige Bevölkerung. Oft können sich der Mittelstand und Einkommensschwächere im Kanton Zug keine Wohnung mehr leisten und müssen in angrenzende Nachbarkantone ausweichen. Einer «Monacoisierung» – sprich Zug als Wohn- und Lebensraum ausschliesslich für sehr Reiche ist entschieden entgegenzutreten. Was wäre beispielsweise eine Gemeinde wie Cham ohne den Mittelstand, die Familien und junge Leute? Ein intaktes, gesellschaftliches Gemeindeleben braucht Menschen, die motiviert sind, sich in den örtlichen Vereinen und Organisationen zu engagieren. Gefragt sind deshalb Massnahmen auf Kantons- und Gemeindeebene, um der Abwanderung von Mittelstand und einkommensschwächeren Menschen entgegenzuwirken. Die Gemeinde Cham hat nun einen kleinen und notwendigen Schritt in die richtige Richtung gemacht: der Gemeinderat einigte sich mit den Eigentümern des Papieri-Areals, rund 100 Wohnungen auf dem geplanten Papieri-Areal (dies entspricht ca. zehn Prozent aller Wohnungen) nach den Richtlinien des preisgünstigen Wohnungsbaus zu realisieren. Klein ist dieser Schritt deshalb, weil die Vereinbarung auf reinem Goodwill der Landbesitzer basiert. Viel wirkungsvoller wäre es, wenn die Gemeinde Cham den preisgünstigen Wohnungsbau direkt in der Bau- und Zonenordnung verankern würde, wie es die Stadt Zug bereits getan hat. Dazu braucht es Mut. Es ist aber wichtig, jetzt die Weichen für die Zukunft zustellen und zwar zu Gunsten einer gesunden Bevölkerungsstruktur in unserem Kanton.