Spange ist keine Lösung!

28. Oktober 2012

Leserbrief von Markus Jans zur Spange Neudorf Cham

Die Umfahrung Cham / Hünenberg (UCH) wurde im März 2007 ohne detaillierte Kenntnisse der flankierenden Massnahmen von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des Kantons Zug knapp angenommen. Im Verlaufe der Zeit zeigte es sich, dass das damals aufgelegte Projekt UCH gar nicht bewilligungsfähig ist. Was es dazu braucht, sind einschneidende flankierende Massnahmen, die den Verkehr aus dem Dorfzentrum von Cham fern halten.
In einer Konsultativabstimmung lehnten die Chamerinnen und Chamer vor zwei Jahren die Sperrung der Bärenbrücke ab, Nun legt uns die Baudirektion und der Gemeinderat die Spange Neudorf als ultimative Lösung vor. Mit dieser Massnahme soll der Verkehr auf die gewünschten 12‘000 Autos pro Tag durch das Dorfzentrum gedrosselt werden. Ob dies überhaupt gelingt, ist offen. Klar ist aber nur eines. Die Spange Neudorf bringt den Verkehr noch näher ins Wohnquartier Städtli, direkt vorbei am Schulhaus Städtli 2 und rnacht den Zugang des Neudorfcenters für den Langsamverkehr noch unattraktiver. Der motorisierte Individualverkehr muss mitten im Dorf eine doppelt so grosse Strecke zurücklegen. Sollte die Spange wirklich gebaut werden wird die Belastung für die Umwelt und die Bevölkerung noch grosser als heute. Die SP Cham lehnt deshalb die Spange Neudorf als ausgewogene Losung ab.
Die SP Cham ist überzeugt, dass mit einer durchgehenden Tempo 30 oder sogar 20 Zone (Begegnungszone) zwischen der Kreuzung A|penblick und Rabenkreisel der Verkehr im Dorfzentrum viel wirkungsvoller gedrosselt werden kann. Um dem Strassenverkehrsgesetz genügend Beachtung zu schenken, können die Zonen mehrmals auf die maximale Länge angepasst werden. Zudem geht die SP Cham davon aus, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bei der damaligen Konsultativabstimmung zur Sperrung der Bärenbrücke in Unkenntnis der Alternativen abgestimmt haben. Ob der Entscheid bei einer allfälligen Variantenabstimmung (Schliessung Bärenbrücke versus Spange Neudorf) immer noch so klar ausfallen würde?
Die SP Cham wünscht sich von den Verantwortlichen der Gemeinde und des Kantons eine breitere Diskussion zu den flankierenden Massnahmen. Was in Zug betreffend flankierende Massnahmen zum Stadttunnel möglich ist, sollte auch in Cham möglich sein.

Für die SP Cham
Markus Jans, Co-Präsident

Spange ist keine Lösung! Leserbrief von Markus Jans, 28. Oktober 2012